Claudias Tagebuch:

Frauenpower – auch ohne Quote

Am letzten Juni-Sonntag war ich zu Gast bei der SVP Stans und durfte dort über meine Erfahrungen als Frau in der Politik berichten. Zu meiner grossen Freude hat das URNER WOCHENBLATT jetzt ausführlich darüber berichtet.

Für mich steht ausser Frage, dass die Gleichberechtigung ein wichtiges politisches Anliegen ist und bleiben muss. Wichtig ist mir aber, was darunter zu verstehen ist.

Im englischen Sprachgebrauch gibt es dafür zwei verschiedene Begriffe: «Equality of opportunites» und «Equality of outcome». Ich stehe für das erstere. Equality of opportunities bedeutet, dass Frauen und Männer (übrigens auch Schwarze wie Weisse, Muslime wie Christen, Binäre wie Nonbinäre), die gleichen Chancen haben sollen. Für Diskriminierung aufgrund solcher Merkmale darf bei uns kein Platz sein.

Chancengleichheit bezieht sich aber eben auf die Chancen, und nicht auf das Resultat. Das heisst konkret: Die beste Person möge gewinnen. Und nicht die Person, die gerade das ‚richtige‘ Geschlecht hat. Ich halte deshalb auch nichts von Frauenquoten. Sie führen dazu, dass eine Frau einen Job primär wegen ihres Geschlechts erhält. Das ist falsch und nicht nur eine Diskriminierung derjenigen Person gegenüber, die für eine Aufgabe eigentlich am besten qualifiziert wäre. Es ist auch eine Schmach für eine Frau, wenn sie mit dem Stigma antreten muss, sie hätte eine Chance «nur erhalten, weil sie eine Frau ist.»

Leider ist das letztere in der Vergangenheit viel zu oft passiert. Wenn dann eine Quotenfrau nicht reüssiert, ist viel Geschirr zerschlagen. Das alles ist nicht geeignet, uns als Wirtschaftsnation voran zu bringen.

Was ich hingegen sehr unterstütze, ist die Verbesserung der Chancen von Frauen. Dafür brauchen Sie zunächst eine gute berufliche Qualifikation und ein Umfeld, dass ihre Ambitionen stärkt und unterstützt.

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